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L E S E P R O B E C H R O N I K Leseprobe
Alarm an der Zonengrenze
FDJ in Stapelburg zum Übergang in die Westzone versammelt Quelle: Goslarsche Zeitung vom 20. August 1951 Eckertal. Am Wochenende stand die Polizei an der Zonengrenze im Bereich der Inspektion Süd in voller Alarmbereitschaft. Die Einheiten wurden verstärkt durch Bundesgrenzschutzhundertschaften und Zollgrenzschutz. Die Polizei hatte Nachricht erhalten, dass gegenüber der Zonengrenze im Bereich von Stapelburg einige tausend FDJ-Angehörige zusammengezogen waren, die, von den Weltjugendfestspielen in Berlin kommend, gewaltsam den Übergang in die Westzone erzwingen sollten. Der Bundesgrenzschutz steht mit den Männer der ersten Stunde, den 51ern, nur wenige Monate nach Aufstellung vor dem ersten Einsatz. Dieses Ereignis stellt den vorläufigen Höhepunkt einer ganzen Reihe zurückliegender Grenzzwischenfälle an der Zonengrenze dar.
Grenzzwischenfälle an der Demarkationslinie 1951 Quelle: Goslarsche Zeitung vom 11. Mai 1951 In der Nähe von Walkenried wurde ein Volkspolizist, der nach Westdeutschland flüchten wollte, von einer VOPO-Streife angeschossen und mit seiner Verwundung zurückgeschleift. Wie Augenzeugen berichten, befand sich der Volkspolizist in einer Gruppe von illegalen Grenzgängern, mit denen er die Westzone zu erreichen versuchte. Er trug noch einige Uniformstücke, an denen er erkannt wurde. Diese fielen der VOPO-Streife auf und wurden ihm zum Verhängnis. Auf den ersten Anruf flüchtete der Volkspolizist hinter eine Buschgruppe und versuchte - von der Gruppe getrennt - seinen Weg fortzusetzen. Darauf eröffnete die Streife auf ihren früheren Kameraden das Feuer, der sofort angeschossen zusammenbrach.
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